Überlastete Ärzte und Pflegepersonal, Schließungen von Krankenhäusern: Das bedeutet Gesundheitspolitik nach CSU-Art!
Derweil sich CDU und CSU – sprich Merkel und Seehofer – mehr und mehr mit dem Asylthema in einem abstrusen Machtkampf verwickeln, die Regierungskoalition in Gefahr bringen und sich in der EU lächerlich machen, lassen sie als Mitverantwortliche in der Großen Koalition unter anderem die wichtigsten Themen für eine funktionierende Infrastruktur in unserem Land einfach liegen. Eins davon ist der akute Notstand in der Alten- und Patientenpflege. Der dramatische Mangel an qualifizierten Pflegekräften sorgt nicht erst seit diesem Jahr für massive Probleme in unseren Kliniken und Pflegeeinrichtungen.
Allein in Münchner Kliniken fehlen rund 500 Kräfte, die Kliniken schlagen Alarm, die Bettenbelegung musste ’runter gefahren werden, die Zahl der OP’s wurde gedrosselt – alles zu Lasten der Patienten. Schon 2011 hatten Untersuchungen gezeigt, dass in Deutschland die Zahl der Pflegebedürftigen in den kommenden Jahren drastisch ansteigen wird. In Bayern registrierte das Statistische Bundesamt Ende 2015 knapp 350 000 Pflegebedürftige, Deutschland weit knapp 2,9 Millionen, Tendenz steigend. Die Aussichten sind erschreckend: Im Jahr 2035 könnten nach einer Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung rund 270.000 Fachkräfte in den Pflege- und Gesundheitsberufen fehlen; die Bertelsmann Stiftung sagt eine Lücke von 500.000 Vollzeitkräften voraus. Im vergangenen Jahr kamen im März laut Bundesagentur für Arbeit auf 14.600 offene Fachkräftestellen lediglich 3000 arbeitslos gemeldete Altenpflegefachkräfte.
Schon 2011 hatten die FREIEN WÄHLER Bayern die Einführung eines verpflichtenden gemeinnützigen Jahres für junge Männer genauso wie Frauen wahlweise bei Bundeswehr, Rettungsdiensten, im Sozial- oder Umweltbereich gefordert. Es hat sich gezeigt, dass die ersatzweise eingeführten Freiwilligenmodelle bisher überhaupt nicht funktionieren. Die Bayerische Staatsregierung hat dies bislang ignoriert.